Symbolischer Spatenstich beim Pockinger Bauhof – Telekom hat bereits am Montag in der Maximilianstraße begonnen
Von Karin Seidl
Pocking. „Es gibt viel zu tun. Packen wir’s an.“ Dieser Werbeslogan des Mineralölkonzerns Esso dürfte älteren Lesern und Leserinnen bekannt sein. Der Slogan trifft auch auf den Glasfaserausbau zu. Deutschland hinkt dahinterher, „von etwa 2000 Kommunen in Bayern sind nur 31 Kommunen voll mit Glasfaser erschlossen“, sagt Christian Lorenz von der Telekom. Die Stadt Pocking mit ihren gut 17.700 Einwohner steht eigentlich vergleichsweise gut da: „65 Prozent unserer Haushalte haben bereits schnelles Internet“, weiß der städtische Bauamtschef Ernst Hofmann, „und jetzt kommt dieser Ausbau hier noch dazu“. „Dieser hier“ – damit meint Hofmann den Spatenstich für den Glasfaserausbau im Stadtkern – für rund 4200 Haushalte.
Mit dem Graben angefangen hat die Telekom bereits am Montag in der Maximilianstraße. Zum offiziellen Spatenstich versammeln sich Stadtvertreter, Baufirma und Telekom-Mitarbeiter auf dem Gelände des städtischen Bauhofs am Schmiedweg. Dort ist ein Sandhaufen aufgeschüttet
worden, daraus ragt das typische Glasfaserkabel mit seinen bunten Kabelsträngen, im Sand reihen sich die Spaten. Unspektakulär sieht das aus. Dabei ist es die Baumaßnahme ganz und gar nicht.
„Rund fünf Millionen Euro investieren wir hier“, sagt Christian Lorenz, Telekom-Kommunalberater Glasfaser vom Local Team Regensburg. Ohne staatliche Förderung, komplett eigenwirtschaftlich. „Rund 4.200 Haushalte werden dann bis Ende 2026 Glasfaser haben“, sagt er. Dazu kommt ein geförderter Ausbau für weitere rund 1380 Anschlüsse in Pocking, den ebenfalls die Deutsche Telekom übernimmt. Sie hat heuer dafür die öffentliche Ausschreibung gewonnen. Im August wurde dazu der Kooperationsvertrag im Pockinger Rathaus unterzeichnet. Surfen dann alle Pockinger und Pockingerinnen schnell im Internet? Nein, nicht ganz. „925 Anschlüsse in der Stadt sind dann noch offen“, weiß der städtische Mitarbeiter Andreas Cikl. Dabei handelt es sich um verstreute Anwesen im Außenbereich. „Wir haben uns Ende September dafür
noch für ein Förderverfahren beworben“, ergänzt Bauamtschef Ernst Hofmann. „Allerdings rechnen wir uns wenig Chancen aus, dass wir da beim ersten Mal gleich zum Zug kommen.“
Aber jetzt, beim offiziellen Spatenstich, überwiegen die positiven Nachrichten. Und die formuliert Pockings Bürgermeister Franz Krah anfangs gleich mal zugespitzt aufs Finanzielle so: „Dass wir hier bei dieser Baumaßnahme nichts dazuzahlen müssen, stimmt mich natürlich froh. Mit
diesem Ausbau kommt jetzt das Stadtkerngebiet dran, das ist gut. Die Leute warten darauf!“ Glücklich ist der Bürgermeister auch darüber, dass die Firma Meier Bau den Zuschlag für den Ausbau bekommen hat. „Wir wissen, dass ihr das ordentlich ausführt“, sagt er an die Vertreter der Baufirma gewandt, an Rudolf Schmalhofer, Geschäftsführer der Meier Bau Gruppe, Arnold Berger, Bereichsleiter Ingenieur-, Rohrleitungs- und Netzbau, und Christian Kasberger (Bauleiter Meier Bau).
Die Baufirma teilt diese Freude: „Das hätte uns schon betrübt, wenn das hier nicht geklappt hätte“, ein Auftrag direkt in der Nähe der Firmenzentrale in Rotthalmünster. Der Geschäftsführer wünscht allen eine unfallfreie Baustelle und „einen schneearmen Winter“. Telekom-Vertreter
Lorenz verspricht den Betroffenen einen „schonenden Ausbau“, schließlich müssten nicht überall Straßen aufgerissen werden. „Wir haben schon viele Leerrohre unter der Erde“, beruhigt Bauamtschef Ernst Hofmann. Bereits jetzt sei die Anschlussquote hoch, laut Lorenz bei 40
Prozent. „Die Leute sollten im Kopf haben: Wer jetzt den Tarif bucht, bekommt den Anschluss kostenfrei.“ Ansonsten werden dafür einmal mindestens 800 Euro fällig, in machen Neubaugebieten müssen die Hausbesitzer schon 1.000 Euro dafür einkalkulieren. „Ist Glasfaser im Haus, steigt der Wert der Immobilie zwischen fünf bis sieben Prozent“, weiß Lorenz.
Bildunterschrift. Da fliegt der Sand! Zum symbolischen Spatenstich für den Ausbau mit Glasfaser greifen hier zum Spaten (von rechts) Christian Lorenz (Telekom-Kommunalberater Glasfaser), Nadine Zelzer (Meier Bau), Ernst Hofmann (Bauamtsleiter Stadt Pocking), Pockings Bürgermeister Franz Krah, Andreas Cikl (Bauverwaltung Stadt Pocking), Rudolf Schmalhofer (Geschäftsführer Meier Bau Gruppe), Arnold Berger (Prokurist Bereichsleiter Ingenieur-, Rohrleitungs- und Netzbau), Robert Vogl, Christian Kasberger (Bauleiter Meier Bau), Christian Schmelz (Stadt Pocking) und Eva Würtz (Telekom).
-Foto: Karin Seidl / Stadt Pocking (Telekom)