Offizielle Inbetriebnahme des neuen Hochbehälters am Kauflandener Berg – Festakt mit Segnung der Anlage
Von Gerhard Huber
Triftern. Gut zwei Jahre nach dem Spatenstich erfolgte nun die offizielle Inbetriebnahme mit Segnung des neuen Hochbehälters am Kauflandener Berg. Dieser Meilenstein der Wasserversorgung ist mit Kosten von 3,12 Millionen Euro eines der größten Einzelprojekte des Marktes bzw. der seit 2004 bestehenden Gemeindewerke (GWT), die auch Bauherr der Maßnahme fungierte.
Deren Leiter, Karl Kaiser, der zusammen mit seiner Mitarbeiterin Rita Assmann den kleinen Festakt vor dem neuen „Wasser-Versorgungs-Zentrum“ (WVZ) vorbereitet hatte, begrüßte zahlreiche Gäste. Dabei zog er sichtlich stolz eine positive Bilanz dieses aufwendigen Großprojekts. Gleichzeitig nutzte er die Gelegenheit, allen zu danken, die zum guten Gelingen dieses Vorhabens beigetragen haben.
Diesen Worten schloss sich die ebenfalls bestens gelaunte Bürgermeisterin Edith Lirsch an. Ohnehin war die Stimmung, dem freudigen Anlass entsprechend, prächtig. „Heute ist ein großer Tag für Triftern“, bilanzierte Lirsch. Den Abschluss dieser Maßnahme bezeichnete sie gar als „historisches Ereignis“.
Die Rathauschefin warf einen Blick zurück ins Jahr 2019, als die Planungen begannen. „Die alte, seit 1958 bestehende Anlage wäre künftigen Herausforderungen nicht mehr gerecht geworden. Wir mussten handeln, sonst hätten wir uns als Wasserversorger verabschieden müssen.“ Oberstes Ziel sei es gewesen, die Versorgungssicherheit deutlich zu verbessern und dauerhaft sauberes Trinkwasser von höchster Qualität zu garantieren.
Das habe man nun erreicht – und zwar für die kommenden Jahrzehnten, so Lirsch: „Es ist ein Projekt auch für künftige Generationen.“ Vor diesem Hintergrund bezeichnete sie die enormen Ausgaben als vertretbar: „Es gehört zu unseren zentralen Aufgaben der Daseinsvorsorge, sauberes Trinkwasser in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen. Eine sichere Wasserversorgung aber gibt es nicht kostenlos.“ Insgesamt 4000 Menschen in rund 1500 Haushalten würden von dieser Maßnahme nun und künftig profitieren.
Ausführlich nahm Lirsch auch zur Finanzierung der Maßnahme Stellung. Ihr Dank galt dem Freistaat für die Förderung in Höhe von 900 000 Euro. Um Verständnis warb sie einmal mehr dafür, dass die restlichen 2,2 Millionen Euro über einen Verbesserungsbeitrag von den Anschlussnehmern refinanziert werden müssen. Eines war ihr abschließend noch wichtig: „Die Ressource Wasser ist für unser Leben entscheidend und braucht daher unsere hohe Aufmerksamkeit und Sorgfalt.“
Zu den Gratulanten zählte Landrat Michael Fahmüller, der ebenfalls die Bedeutung des wichtigsten und kostbarsten Lebensmittels hervorhob: „Leider merken wir es oft erst, wenn wir es nicht haben.“ In Zukunft werde es immer mehr zur Herausforderung, den Menschen genügend Wasser zur Verfügung zu stellen. Daher beglückwünschte er den Markt Triftern zu dieser „vorausschauenden Maßnahme“ und bedankte sich als oberster Dienstherr des am Landratsamt angesiedelten Gesundheitsamtes für die hervorragende Zusammenarbeit. Abteilungsleiterin Marijana Schmidt vom Wasserwirtschaftsamt Deggendorf stellte die Rolle der Wasserversorgung als Teil der Daseinsvorsorge heraus. Der Neubau des Hochbehälters erhöhe die Versorgungssicherheit, nicht zuletzt maßgeblich unterstützt durch die Zuwendungen des Freistaates. Ohne diese könnten wasserwirtschaftliche Vorhaben nicht oder nicht in notwendigem Umfang durchgeführt werden. Die staatliche Förderung leiste daher auch einen wichtigen Beitrag, um den Anschlussnehmern verkraftbare Beiträge und Gebühren zu sichern.
Nachdem Planer Josef Altmannshofer die wichtigsten technischen Details der Anlage detailliert erklärt hatte, segnete Pfarrer Dr. Waldemar Hadulla das Gebäudesamt dessen Innenleben. Dabei erinnerte er daran, dass man heute nicht mehr wie einst Moses
das Wasser sprudeln lassen kann, indem man mit einem Stock auf einen Felsen klopft. „Wie man hier sieht, ist da deutlich mehr Aufwand nötig.“ Die Anlage bezeichnete er als ein gelungenes Werk und wünschte einen langen und unfallfreien Betrieb im Dienst der Allgemeinheit.
Gemeinsam verteilten dann Bürgermeisterin Lirsch und Werkleiter Kaiser kleine Geschenke an die Vertreter der 14 am Bau beteiligten Firmen sowie die Planer. Bei einem Rundgang konnten sich im Anschluss alle Gäste ein Bild von der Anlage machen. Ebenfalls großes Interesse herrschte 24 Stunden später beim „Tag der offenen Tür“ am Hochbehälter Kauflanden. Mehr als 200 Besucher jeden Alters kamen. Sie wurden von den GWT-Mitarbeitern und Werkleiter Karl Kaiser in Gruppen durch die alten Bestandsgebäude sowie das neue Hochbehälter-Gebäude geführt. Dabei erfuhren sie alle Einzelheiten über den Lauf des Wassers, das aus zwei Brunnen gefördert wird, und wie es mit modernster Technikaufbereitet und zu den Abnehmern transportiert wird.
-pnp